Aufgabenbeschreibung
Kunststoffe tragen maßgeblich zur Umweltverschmutzung bei, da sie über direkte oder indirekte Wege in die Umwelt gelangen und dort nur sehr langsam bis gar nicht abgebaut werden. Konventionelle Kunststoffe wie Polyethylen (PE) oder Polyamid (PA) fragmentieren vorwiegend durch u. A. mechanischen Abrieb zu Mikroplastik, das aufgrund seiner kleinen Größe insbesondere auch in die unteren Ebenen der Nahrungskette eindringen kann und so ökologische Systeme chronisch belastet.
Eine bedeutende Quelle von Mikroplastik in den Weltmeeren ist der Fischereisektor, in dem Kunststoffe durch den allgemeinen Verschleiß oder z. B. den Verlust von Fischernetzen die Umwelt belasten. Eine Mitigierungsstrategie dieser Belastung entgegenzuwirken ist die Substitution genannter konventioneller Kunststoffe durch biologisch abbaubare Alternativen wie Poly(butylensuccinat-co-adipat) (PBSA) und Poly(butylensuccinat-co-adipat-co-terephthalat) (PBSAT).
Die IKK unterstützt das norwegische Forschungsinstitut SINTEF bei seinen Studien zu biologisch abbaubaren Kunststoffen für Meeresanwendungen im Rahmen des Projekts Dsolve (https://dsolve-sfi.no/en).
Im Rahmen der Masterarbeit soll die biologische Abbaubarkeit von PBSA und PBSA im Vergleich zu konventionellen Kunststoffen unter variierten Umweltbedingungen untersucht werden und als nachhaltige Alternative für den Fischereisektor bewertet werden.
Zusammen mit SINTEF soll am IKK das biologische Abbauverhalten in Anlehnung an aktuelle Normen von PA6, PBSA und PBSAT in Salzwasser/Sediment untersucht werden. Dafür steht am IKK das respirometrische Messsystem OxiTop®-IDS zur Verfügung. Die Abbaubarkeit soll in Abhängigkeit von Parametern wie Probenform und Umweltmedium untersucht werden. Weiterhin sollen Strategien Probenrückgewinnung aus dem Versuch entwickelt werden.
Erwartete Qualifikationen
Voraussetzung für die Durchführung der Masterarbeit ist die gültige Immatrikulation in einem natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengang. Sie interessieren sich für Kunststoffe, arbeiten gerne praktisch und haben bereits erste Erfahrung im Bereich der Werkstoffprüfung, insbesondere in:
- Mikroskopischen Verfahren
- Polymerchemischer Analytik
Sie sind in der Lage im Team oder selbstständig, verantwortungsbewusst zu arbeiten. Eine zuverlässige und konzentrierte Arbeitsweise sowie ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft und Flexibilität zeichnen Sie aus.
Unser Angebot
Wir bieten Ihnen eine vielfältige Tätigkeit, in der Sie an anwendungsorientierter Forschung im Bereich nachhaltiger und ökologischer Kunststoffe mitwirken können. Die Mitarbeit in unserem Team wird es Ihnen ermöglichen, in kurzer Zeit ein breites Spektrum an fachlichen Erfahrungen zu gewinnen. Wir setzen auf eine offene und kollegiale Arbeitsatmosphäre und bieten Ihnen zudem viel Freiraum, um selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 30.09.2025 in elektronischer Form an die u. g. E-Mail-Adresse oder alternativ postalisch an:
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik (IKK)
z. Hd. Dr. Florian Bittner
An der Universität 2
30823 Garbsen
Für Auskünfte steht Ihnen Dr. Florian Bittner (E-Mail: bittner@ikk.uni-hannover.de) zur Verfügung.